- K -
Andreas
Kammermeier
aus Altenbuch (Niederbayern) hat 1938 ein Patent (Nr. 1.427.777*) für
eine Erfindung erhalten, die er
Kartenwinkelmessgerät
nannte. Es handelt sich hierbei nicht um einen klassichen
Planzeiger.
Laut Patent war Kammermeier
Benefiziat
(
s.
Wikipedia). Mithilfe seines
Instruments sollte es möglich sein, die Marschzahlen von Kompass zu
Karte und umgekehrt viel schneller, sicherer, weniger umständlich und
fehlerfrei zu übertragen. Er begründet die Einmaligkeit und
Neuartigkeit seiner Erfindung auf der Tatsache, dass es für den
neuerdings in der Wehrmacht und in allen Organisationen des sog. III.
Reichs wie NSKK (
Nationalsozialistisches
Kraftfahrkorps), SA, HJ usw. einheitlich
eingeführten
BUSCH-Kompasstyp
mit
seinen Marschkompasszahlen (6400 Strich, linksdrehend) kein geeignetes
Hilfsmittel gab, weil die ausklappbare Anlegekante viel zu
klein (50 mm) und die Kompassteilung zu unpräzise
waren. Die
Idee wurde sehr vermutlich von BUSCH nicht
aufgegriffen, weil dieser Hersteller seinen eigenen Planzeiger druckte.
Der Patentantrag samt Beschreibung umfasst sechs Seiten Text und ist
nur entfernt im
Stil eines klassischen Patents formuliert. Das Gerät erinnert in seiner
Funktion an die
KRÖPLIN-Modelle.
Möglicherweise war Kammermeier ein ehemaliger Betreuer einer Gruppe von
"
Pfadfindern oder
Wandervögeln" und Anhänger / Nostalgiker dieser technischen
Lösung.
*
Anm.: In der Datenbank DEPATIS mit der Endung U
aufgeführt (U = erstes Publikationsniveau bei
Gebrauchsmusterverfahren). Dieselbe
Nr. mit der Endung A betrifft nämlich ein Patent von 1965 für eine
Maschine zum Trennen von Fliesen. Das Patent
wurde offenbar zu diesem Zeitpunkt als Gebrauchsmuster heruntergestuft.
Bild oben
rechts
anklicken zum Vergrößern und zur Darstellung des Patentanfangs S. 1
Kasper
& Richter
(s.
K&R)
Schweizer Unternehmen aus Aarau (mehr Informationen
HIER).
S.a. Geologen-Kompasse
Konstruktionszeichnung
Zum
Vergrößern, Bilder anklicken
|
|
Modellbezeichnung
BUSSOLE
Datenblatt
- Abmessungen :
73 x 65 x 19 mm; Gewicht: 162 g
- Teilung: 6400 Strich rechtsdrehend (Schweizer Armee),
- Flüssigkeitsdämpfung, Leuchtmarken, keine Möglichkeit
zur Anpassung der
Missweisung. Die
Magnetnadel ist rot (Link
zu Foto) und weist die gleichen Markierungen wie die
beiden parallelen Barren auf.
- Anlegekante: Skala 1:50.000 (6 km)
- Produktionsjahr: 1941 (s. Zg.).
|
Marschkompass der polnischen Streitkräfte (Wojsko Polskie,
W.P.), der vermutlich auf der Basis des französischen
Modèle 1922
entwickelt wurde.
Die Buchstaben K und M sind die Anfangsbuchstaben des Namens seines
Erfinders, Oberst
Mikołaj
Kulwieć, der an einer
militärischen Mission in
Frankreich als Hauptmann teilgenommen hatte.
Diese
Kompasse wurden zuerst von G.
GERLACH
und
später von Z.
JEZNACKI in Warschau produziert.
Die ca. ersten 4000 Stück waren noch M.K. 32
genannt. Möglicherweise um eine Verwechslung mit dem deutschen
Begriff MK = Marschkompass (vielleicht auch wegen des deutschen
Herstellers Max KOHL) zu vermeiden wurden die Buchstaben vertauscht.
Erst 1938 führte man für den Dienstgebrauch eine
Bedienungsanleitung ein: Busola
kierunkowa wzór K.M. Opis i
uźycie, d.h. Richtungskompass
Modell K.M. - Beschreibung und
Handhabung.
Die Vorteile dieses Kompasses waren sein großer Durchmesser
und die einfache Handhabung. Die Nachteile waren eine fehlende
Gradeinteilung (er ist nur in 6400 Strich geteilt) und sein
beträchtliches Gewicht (200 g). Zum Vergleich: das Gewicht
eines "großen" Bézard-Kompasses
betrug 160 g und das eines kleinen sog. polnischen Bézard
nur 95 g. Unter den Kompassen aus anderen Ländern wog nur der
britische Kompass MK III mehr, nämlich 260 g (Beispiel: s. T. G. Co. Ltd. London).
G.
GERLACHs Modell
Unten: die frühe Version M.K. 32:
(Foto
A. Andersen) |
Das
Reflexionsvermögen der Innenfläche der originalen
GERLACH-Kompasse (Bild unten, links) war wesentlich höher als
beim späteren Modell von JEZNACKI (rechts).
Ledertasche (Foto M.
Dörner)
(Zum
Vergrößern,
Bilder anklicken) |
Datenblatt
- Abmessungen: 80 x 72 x 17 mm
- Gewicht: 200 g
- Serien-Nr.: GERLACH von 0001 bis ca. 9000* und danach JEZNACKI bis
etwa 20.000.
* Ab
ca. 6000 ohne Armee-Wappen und
Modellbezeichnung
- Spiegel: polierte Innenfläche des Deckels. Er
besaß in der Mitte eine aus zwei sich teilweise
überschneidenden Kreisen gebildete Öffnung, sodass
die dadurch entstehenden Spitzen eine gedachte Verlängerung
der eingravierten Visierlinie bildeten.
Himmelsrichtungen: s.a.
den
Taschenkompass im Artikel POLEN und im Menü / Versch. /
Himmelsrichtungen |
Z.
JEZNACKIs Modell
(Zum
Vergrößern,
Bilder anklicken) |
|
Bedienungsanleitung
(1938, Polnisch)
|
Steckbrief: Ed. KOEHN war ein schweizerischer Uhrmacher.
Leider
liegen momentan keine
weiteren Infos vor - Schreiben Sie uns, wenn Sie zu diesem Artikel
beitragen können.
Ed. KOEHN hat Kompasse vom Typ
Verner's
pattern
Mk VII gefertigt (vgl. mit dem Kompasstyp Verner Mk VIII von
French Limited, F-L).
Ein Faksimile der Original-Gebrauchsanweisung kann bestellt werden -
Bild: HIER klicken.
Bild
rechts: Werbung in der
französischen Originalfassung von P. Dériaz'
Handbuch Guide de poche pour
l'emploi de la boussole sur terre
(1917), das in der englischen Übersetzung und erweiterten
Fassung unter dem Titel The
prismatic compass and how to use
it wesentlich bekannter ist
(siehe weiter unten Prismenkompass)
Zum
Vergrößern, Bild anklicken
(Zum
Vergrößern, Bilder anklicken) |
Mark
VII Modell |
|
Datenblatt
- Durchmesser: 54 mm
- Höhe: 21 mm
- Gewicht: 150 gr
- Material Kompassrose: Perlmutt
- Datum: 1915
Die Kompassrose muss per Hand verriegelt werden. |
Die Max KOHL AG war ein deutsches Unternehmen (mehr
Informationen
HIER).
Sein industrieller Code während des 2. Weltkriegs war
hap. Kohl
war einer der Hersteller, denen BUSCH Nachbaulizenzen vergab,
während traditionsreiche Kompassmacher vom Markt
verdrängt wurden
(siehe
Briefwechsel im
BUSCH-Steckbrief). Die
Abkürzung kann auch als MK = Marschkompass gelesen
werden...
|
Wehrmacht-Marschkompass
(Zum
Vergrößern, Bilder anklicken) |
Datenblatt
- Durchmesser: 54 mm
- Höhe: 17 mm
- Gewicht: 60 g
- Gehäuse: Nickel
- Deckel: Aluminium mit "breiter Nase" und 4 Nieten am Scharnier
- Ring: Messing
- Lineal: 60 mm, klappbar
Anm.: siehe Vergleich der Deckelformen unter BREITHAUPT |
(Zum
Vergrößern, Bild anklicken) |
Marschkompass, 2. Weltkrieg |
Datenblatt
- Abmessungen: 75 x 55 x 20 mm
- Gewicht: 80 g
- Gehäuse: Bakelit
- Lineal: 50 mm
Bedienungsanweisung (s. Breithaupt)
Repaturanweisung
in der Boutique erhältlich |
Export - Katalog (ca. 1920-1930) |
Das Werk |
Eine Aktie aus dem Jahr 1940
(Foto
copyright Benecke
& Rehse) |
K&R ist ein deutsches
Unternehmen (mehr
Informationen
HIER).
Als Nachfolger von WILKIE fertigt
K&R
die
gleichen
Kompasse
sehr hoher Qualität und beliefert namhafte Firmen wie z.B.
Eschenbach. Die aktuelle Produktpalette von
K&R umfasst zahlreiche moderne Systeme
(siehe die firmeneigene
Website).
K&R
liefert außerdem
eine
militärische Version des MERIDIAN PRO Modells als
Marschkompass (ohne
Neigungsmesser) mit stark fluoreszierenden Anzeigeelementen (s.u.).
Es ist der Nachfolger des früher von
Eschenbach
signierten
Modells der niederlandischen Streitkräfte.
Siehe auch Geologen- und Artilleriekompasse.
Deutsches Unternehmen (mehr Informationen
HIER).
Mit dem von Heinrich Carl Kröplin 1925
patentierten System (
Link zum Patent) sollte es
möglich sein, die Marschrichtung an einem Kompass
einzustellen, ohne dass die Karte hierzu eingenordet sein noch
waagerecht liegen musste, beispielsweise an einer Wandkarte. Zu diesem
Zweck konnte der Marschrichtungseinschub herausgenommen und separat
eingestellt werden.
Dieser Kompass wurde in einer kleinen Serie gefertigt und teilweise von
Mitgliedern der Jugend-Freizeitorganisation die
Wandervögel
(s. Wikipedia) eingesetzt (
Auszug
aus der Festschrift zum 100.
Jubiläum der Fa. Kröplin
1983). Diese 1896 gegründete Organisation
verschwand allerdings im
Zuge der Gleichschaltung aller Freizeitorganisationen durch die NSDAP
zwischen 1933 und 1935.
(Siehe auch Prototyp in der Kategorie TASCHENKOMPASSE).
Modell
ORION
(Zum
Vergrößern,
Bild anklicken)
Der ausziehbare Einschub mit Marschrichtungszeiger, Himmelsrichtungen
und Rasterlinien der späteren ORION-Version. Der
ältere Einschub weist nur ein einfaches, aus drei Linien
bestehendes Gitter und die Himmelsrichtungen N und S auf, da Ost und
West ähnlich wie beim Prototyp-Taschenkompass auf dem oberen
Deckblech eingraviert sind. Die Missweisung kann angepasst werden:
hierzu muss das obere Deckblech abmontiert werden, um die Glasscheibe
mit dem kleinen Zeiger so zu drehen, dass dieser gegenüber dem
entsprechenden am Deckblech eingravierten Wert steht. |
Die Anlegekante mit 40 mm Lineal befindet sich an der hinteren Seite.
Ansicht Schutzumwicklung geschlossen |
Datenblatt
- Abmessungen: 55 x 50 x 15 mm
- Gewicht: 70 g
- Feststellung der Nadel durch Hebel, links über dem Einschub
- Material: Holzgehäuse mit Metallummantelung, Schutzwicklung
aus Lederimitation, Einschub aus Zelluloid.
- Teilung der Kompassrose: 360 Grad rechtsdrehend, Zahlen nur bei 0,
90, 180 und 270 Grad
Detailansicht der Rückseite:
Es ist nicht klar, ob die Zahl 1 unter dem Wort ORION auf eine erste
Version hinweist oder eine Seriennummer ist. Auf jeden Fall handelt es
sich um ein extrem seltenes Exemplar, vielleicht sogar um ein Unikat.
Auf manchen Exemplaren steht nur 'Gesetzlich geschützt'.
|
Militärisches
Modell
(ohne bezeichnung)
Zusätzlich zum ORION-Zivilmodell mit Spiegel und drehbarer
Lünette ausgestattet
|
.
|
Datenblatt
- Abmessungen: 55 x 50 x 20 mm
- Gewicht: 87 g
- Teilung von Kompassrose und Einschub: 6400 Strich linksdrehend
- Anpeilen: über Korn und Kimme
- Lineal: seitlich angebracht
|
Späte Version (30er-J. ?)
|
Fotos H. Waldmann |
Datenblatt
Abm.: 70 x 78 x 22 mm
Teilung: 64oo Strich, linksdrehend Gewicht: 220 gr Tasche: Leder Markierungen (Auf dem Boden und dem Deckel): - Logo und Patent KRÖPLIN (Link zum Bild). - Auf der Lünette: Name und Einheit des Besitzers
ANM.: Dieser Kompass gehörte einem Mitglied des NSKK
(Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps s. Wikipedia) war aber kein offizieller Teil der Ausrüstung.
|
Kührt ist der Name eines
früheren Herstellers aus Nürnberg (mehr
Informationen
HIER).
Die Brüder Hugo und Arno Kührt hatten 1939 ein Patent
bezüglich
der Verwendung eines Gitternetzes am Kompass angemeldet. Das Modell
wurde nach dem zweiten Weltkieg von PASTO übernommen, das
einen baugleichen -wenn auch noch kleineren- Kompass baute. Die
unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg noch vorhandenen Prospekte wurden
notdürftig mit der Schreibmaschine korrigiert bzw.
ergänzt,
insbes. wurden die Begriffe
Artillerie
und Fußtruppen durch Pfadfinder
ersetzt (Fotokopie des
kompletten Dokuments erhältlich). Bekannt ist von Kührt
lediglich ein
Modell
in zwei verschiedenen
Ausführungen jeweils mit folgender Beschriftung auf dem
Deckel: "Kührt DRP" und "Kührt II DRP".
* Quelle:
Die
Kompassmacher aus Nürnberg
|
|
Patent
von Hugo und Arno
Kührt Nr. 682777 (1939)
Datenblatt
- Gehäuse: Bakelit
- Abmessungen: 90 x 77 x 18 mm
- Lineal: 70 mm
- Gewicht: 115 g
- Teilung innere Skala: 6400 Strich, linksdrehend
- Teilung äußere Skala: 360 Grad, rechtsdrehend |
|
|
Modell
KÜHRT II
Datenblatt
- Gehäuse: Bakelit
- Abmessungen: 80 x 50 x 18 mm
- Lineal: 70 mm
- Gewicht: 80 g
- Teilung innere Skala: 6400 Strich, linksdrehend
- Teilung äußere Skala: 360 Grad, rechtsdrehend
Das Handbuch (Kopie erhältlich):
|
M. Kulviec war ein polnischer Offizier, der den Kompass
M.K.32 (bzw. K.M.32) entwickelte (für mehr Information
über Mikołaj Kulwieć
HIER
klicken).
- L -
Italienisches Unternehmen mit Sitz in Pomazio. Gehört zur
Gruppe der Zulieferer militärischen Materials
POLANTEO (Link zur ital. Website Officina
Radiotelegrafica ed Elettrotecnica del Genio Militare). Dieses
Instrument
ist ein modifizierter britischer Mk. III -Typ
Kompass. S. insbes. die Kompassscheibe und das Visierloch im Deckel.
Fotos D. Donnini
Zum Vergrößern, Bilder anklicken |
|
Seitenansicht: Die Einfüllöffnung befindet sich an der Seite!
|
Datenblatt
s. Barker Mk. III
S.M.M.E.P ist die Abkürzung von Stabilimento Militare Materiali Elettronici e di
Precisione, d.h. die Abteilung im
Verteidigungdministerium, die für die Beschaffung von u.a. elektron.
und Präsisions-Mat. zuständig ist. S. unten
|
Sidney Solomon Lawrence
war ein Optiker. Er wirkte
in London Nr. 67-69 Chancery Lane. Er gründete mit einem
anderen
Optiker das Unternehmen Lawrence &
Mayo (19 New Oxford Street, weitere Einzelheiten HIER).
Manche der von L. & M.
vertriebenen Kompasse waren in Wirklichkeit von anderen Herstellern wie
F. BARKER, STANLEY oder STEWARD gefertigt worden (Beispiel).
Er ließ 1907 zwei Erfindungen patentieren (s. Tabelle, Fotokopien
verfügbar). Der
Boden dieser Kompasse war aus Glas, wobei die Innenseite mit
Leuchtfarbe bedeckt war. Die Außenseite war rau, sodass
man Notizen mit einem Bleistift schreiben konnte. Die
Kompass-Scheibe war auch aus Glas!
- Patent Nr. 10.522 beschreibt einen Kompass, dessen Scheibe
die
Form eines abgeflachten Zylinders aufweist. Die Innenseite ist
ebenfalls mit Leuchtfarbe bedeckt und die seitlich angebrachte Skala
kann durch eine seitliche Optik (Linse) abgelesen werden (gleiches
System wie bei den GKS
und Wilkie
110 P Modellen). Der Tragring
(i) weist eine halbreisförmige
Aussparung auf, durch die die Linse betrachtet werden kann, und ein
Loch (k) das das Anvisieren über den Faden (h)
ermöglicht.
- Patent Nr. 24.792 beschreibt einen Kompass mit einem kleinen Spiegel,
dessen Merkmale sich auch bei den Modellen REFLECTOR,
Cruchon & Emons und
PLAN
Ltd (Konkavspiegel) aber auch
beim MORDAN-Kompass
(Leuchtender Boden, durchsichtige Scheibe) befinden.
Wir kennen kein Exemplar eines existierenden Kompasses, dass diesen
Patenten entspricht.
|
Patent Nr. 10.522
(Bild
oben anklicken zur
Darstellug der kompletten S. 1)
|
|
Patent 24.792
Die Kompassscheibe mit Magnetnadel war auch aus Glas und
spiegelverkehrt beschriftet, um im Spiegel (h) gelesen zu werden. Das
Anpeilen erfolgte wie beim obigen System. Link zum Originaltext.
←
Patentbilder links anklicken für ganzseitige
vergrößerte Darstellung
|
Steckbrief - Major Gilbert LEGH (21. April 1858 - 23. Dez.
1939) war ein britischer Offizier (Grenadier Guards) und
Erfinder. Er entwickelte ein System, das er sich 1896 patentieren
ließ, mit welchem in der Dunkelheit Peilwinkel auf einen Grad
genau gemessen werden konnten (Patent Nr.
19.600 - Abb. HIERklicken.
Vollständige Kopie auf Wunsch
erhältlich). Das Prinzip beruhte auf der Überlagerung
einer
leuchtenden Scheibe und einer perforierten Vorrichtung. Letztere
bestand aus einem sternförmigen Streifen, der am Kompassboden
verschraubt war. Dieser schwarze Stern wies 36 Spitzen auf und der
Abstand zwischen den Spitzen bestand aus einem V-förmigen
"Tal"
mit 10 Löchern, die jeweils einen Grad darstellten. Das
Anpeilen
erfolgte mithilfe einer Kerbe im Tragring und eines Schlitzes im Deckel
dessen Rändern ebenfalls mit Leuchtfarbe versehen waren. Die
Kompasskapsel besaß einen Drehring und ein Glas mit gemaltem
Marschrichtungsstrich.
Die Prismen-Variante von Lawrence &
Mayo.,
87
Chancery Lane, London wies ein fadenkreuzförmigen Schlitz auf.
Dieses Muster wurde später beim Magnapole-Kompass
wieder verwendet.
Ehemaliges französisches Unternehmen, Teil der
späteren
Firmengruppe BAILLE-LEMAIRE.
Der Firmensitz
war 26, rue Oberkampf, Paris 11. Die Firma existierte von ...
?
bis ca. 1980. LEMAIRE produzierte ähnlich
wie
andere Firmen den so genannten Modèle
1922-Kompass. Etwa 10 J. nach
dem 2. Weltkrieg und kurz vor
ihrem Verschwinden produzierte sie auch eine modernisierte, "Mle
22/54" (d.h. 1954) genannte Version
davon mit durchsichtiger Kapsel und
flüssikeitsgedämpfter Nadel. Etwa um diese Zeit
führte die französische
Armee das deutsche Modell Bézard-Kompass
ein. LEMAIRE meldete 1953 ein Patent für eine
Modèle 49 genannte Version mit
angelenktem Spiegel ähnlich dem schweizer RECTA-System
an.
Siehe auch Armbandkompasse.
|
(Zum
Vergrößern, Bilder anklicken) |
Datenblatt
- Abmessungen und Gewicht: siehe Modèle 1922
- Teilung: 400 gon, rechtsdrehend
Die LEMAIRE-Version wies als einzige eine Anzugsschraube für
die Scharnierachse des Deckels auf:
|
(Fotos
Jaypee, Privatsammlung)
|
Lemaires Logo war eine Biene innerhalb von Optik-Bauteilen: Prisma und
Konvexlinse
|
Datenblatt
- Modell 22/54 mit flüssigkeitsgedämpfter
Magnetnadel
(Markierung: Mle 22/54)
- Abmessungen und Gewicht: annähernd wie oben
- Teilung: 6400 Strich, rechtsdrehend
Den
gleichen Kapseltyp hat Lemaire
auch bei einem Armbandkompass
verwendet (SILVA-Patent).
S.a. Baille-Lemaire.
Es wurde unter
diesem Namen eine Version mit Prismenoptik und
Flüssigkeitsdämpfung angeboten (Abb.: Katalog,).
|
Bild
anklicken für vergrößerte Abbildung der
Kompassrose
|
Modèle
1 - Dieser Prismen-Kompass
war vermutlich ein vergeblicher
Versuch,
der franz. Armee eine Alternative zum erfolgreichen britischen
Mk1-Modell
anzubieten.
Zeichnung aus dem Jahrbuch des S.G.O.I.P. (Syndicat
Général de l'Optique et des
Instruments de Précision) Ausg. 1979 :
|
Datenblatt
- Teilung: 400 Gon, rechtsdrehend, Genauigkeit:
0,5 Grad
- Prisma nicht einstellbar
- Abmessungen: 80 x 63 x 20 mm
- Gewicht: 150 g
- Markierung an der Anlenkung:
Mle 1 (plus S/Nr. 535) LEMAIRE PARIS
Bts* SILVA (* Brevets = Patente)
(Zum
Vergrößern, Bilder anklicken)
|
Modèle 49
Dieses
System mit
durchsichtiger
Kompasskapsel und hängendem Spiegel ähnelt dem
Prinzip der
schweizer Instrumente von RECTA
(DP) und BÜCHI
(Il). Das Patent wurde von Baille-Lemaire
angemeldet (Zchng.)
(Zum
Vergrößern, Bilder anklicken)
|
Anvisieren
mithilfe von Korn (am Teilkreis) und
Kimme (am Gehäuserand).
|
Datenblatt
- Teilung: 6400 Strich
- Gewicht: 130 g
- Abm.: 75 x 60 x 20 mm
- Der übergroße Buchstabe O (für Ouest =
West) ist auch
eine Vertiefung für die Luftblase und dient als Libelle zur
Sicherstellung der Horizontal-Stellung
beim Anvisieren.
- Markierung auf dem Deckel: nichts oder M.G. (Ministère
de la Guerre =
Kriegsministerium)
- Markierung an der Anlenkung:
Foto
oben J. Houcke
|
Dieses
seltene Modell wurde nach dem 2. WK gebaut und weist eine
360-Gradteilung auf. Es wurde uns vom ehemaligen Direktor der Fa.
Collignon-
Houlliot überlassen. Es war vermutlich ein Prototyp, der nie
in
Serie ging bzw.
vertrieben wurde, nachdem radiumhaltige Farben für
Leuchtmarkierungen verboten wurden.
|
Auf
dem Deckel sind zwar die
beiden Buchstaben
(MG) für das französ. Kriegsministerium in
der Gussform
geblieben, aber auf
der Kante steht nur der Herstellername ohne Seriennummer.
|
Der Pfeil im Deckel enthält UNGESCHÜTZTE
radiumhaltige
Farbmasse! (Foto mit
Strahlenmesser: 0,59 Mikrosievert/Stunde,
d.h. ca. das sechsfache
der natürlichen Hintergrundstrahlung)
|
LENDVAY,
Karl
von
Titel des Patents Nr. 108.262
(Österreich 1926, Nr. für Ungarn 1925
unbekannnt) des
Herrn Karl von
Lendvay aus Budapest: Instrument
für
die Bestimmung von Entfernungen, Richtungen und Winkeln auf der Karte
und in der Natur. Der nachstehend abgebildete
Kompass stellt nur ein Teil der im
Patent beschriebenen Vorrichtung dar (s. die acht Abbildungen u.r.).
Anm.: Der Nullpunkt, d.h. 6400 Strich liegt bei
Süden, Norden
bei 3200 wie damals bei der Artillerie üblich.
Fotos
J. Houcke
(zum Vergrößern, Bilder anklicken)
|
|
Dieses
Instrument sollte
in 50 cm Abstand vom Auge gehalten werden. Die Schiene am
Kompassgehäuse war dazu da, die rechts abgebildete Vorrichtung
aufzunehmen, die aus weiteren Bauteilen bestand, nämlich (Bild rechts anklicken zur
Darstellung
aller Teile): eine
'Sternplatte' (Fig.
2) mit vier Spitzenpaaren zum Abgreifen der Entfernungen auf Karten mit
verschiedenen Maßstäben, eine 'Radiusplatte' (H) mit
Millimeterteilung zur Messung der Winkel und Entfernungen auf der
Karte. Das Kopfstück ist zweigeteilt: der obere Halbkreis
weist
eine Strichteilung (1600-4800) und der untere eine
Gradtelilung
(10-170°) auf. Die konzentrischen Kreise stellen Entfernungen
dar.
Die rechteckigen Aussparungen (C) dienen zum Eintragen der
Truppenteile in die Lagezeichnung. |
Die
Bestandteile
|
LEUPOLD ist ein nordamerikanischer Hersteller von
Zielfernrohren (mehr darüber HIER).
Laut eigener Darstellung (siehe seine Website
www.leupold.com) hat dieses Unternehmen in den 50er Jahren auch
Kompasse gefertigt. Auf dem ersten Blick ähnelten sie den
berühmten Instrumenten der U.S. Forstbehörde (Forest
Service compasses, siehe Keuffel
& Esser und LIETZ),
aber sie besaßen zusätzlich eine Tabelle, die
bereits auf dem RECON-Modell von K&E existierte und die
Einteilung der neu erfassten Grundstücke darstellte (s. die
Website des US-amerikanischen Landesvermessungsamtes
U.S.G.S.). Außerdem
war die
Vorrichtung zur Anpassung an die lokale Missweisung modernisiert
worden. Diese instrumente wurden von LEUPOLD &
STEVENS INSTRUMENTS, INC.
(Portland 13 Oregon) gefertigt. Es gab zwei
Ausführungen: das Modell SPORTSMAN (s.u.) und das
größere und schwerere Modell CRUISER, das auch von
Warren-Knight gebaut oder vertrieben wurde. Einige ältere
Modelle
wurden von Leupold,
Volpel &
Co. gefertigt und weisen eine
Gebrauchsanweisung auf dem
Zifferblatt auf
(Foto HIER).
LEUPOLD bot außerdem einen FORESTER
genannten Kompass
an, der auf einem Stativ gefestigt werden konnte (Modell A) und einen
ähnlichen mit Teilungen auf dem Visierdiopter (Modell B).
Dieses
Instrument ist mit dem Namen verschiedener Hersteller bekannt:
LIETZ, CHARVOZ, GURLEY etc. siehe Geologenkompasse).
Foto
rechts:
LEUPOLD-Prospekt (Ende der 1950er J.).
Kopien
von Katalog und
Hersteller- Handbuch auf Wunsch
erhältlich
Modell
SPORTSMAN
Zum
vergrößern, Bilder anklicken
Das Gebiet der USA wurde vom USGS
ausgehend von Breiten- und Längengraden vollständig
erfasst und in viereckigen Gebilden (tracts)
von 24 miles Seitenlängen, die jeweils 16 townships
* (Siedlungsgebieten) von ca.
6 miles Seitenlänge umfassen, aufgeteilt. Jeder township ist
in 36 sections
unterteilt, die wie auf der im Kompassdeckel geprägten Tabelle
numeriert sind.
(bitte
weiterlesen in
der
nächsten Spalte) |
Modell
CRUISER**
(Forts.)
Markierungen
wurden am Boden engmaschig angebracht und die vom USGS
veröffentlichten, Quadrangles
bzw. Quads
genannten topographischen Karten enthalten diese Informationen, was
eine schnelle Orientierung ermöglicht. Dieses System war vom
zukünftigen 3. Präsidenten Th. Jefferson
eingeführt
worden.
Diese Informationen kann
man auf der Website des USGS mit vielen weiteren Details nachlesen.
(Die hier gezeigten
Bilder sind dem Büchlein CARTERS' Map and Compass
Manual,
150 S.,1954, entnommen).
|
Modell
SPORTSMAN - Datenblatt
- Außendurchmesser: 615 mm
- Höhe: 12 mm
- Gewicht: 113 g
- Länge der Magnetnadel: 45 mm
- Material: Aluminium
- Die Berücksichtigung der lokalen Missweisung erfolgt mittels
einer Schraube an der Unterseite des Gehauses, die mithilfe einer
Münze bzw. der Spitze einer Messerklinge gedreht werden
kann (s. Bild unten).
Bild r.: Flyer mit allen Kompasstypen
(Fotokopie
auf Wunsch
lieferbar)
* Abk.: T = Townships, vertikal numeriert, R = Range, horizontal
numeriert sowie Anfangsbuchstabe der Himmelsrichtung.
** Anm.: Der Begriff cruiser
compass
ist von der Technick abegeleitet, die die Waldarbeiter anwenden, um der
Wert der Holzbestände zu schätzen. Mit dem Kompass
werden die
Abgrenzungen angepeilt und die Fläche berechnet. Daraus ergibt
sich eine bestimmte Holzmenge
|
Der im englischen Sprachraum lensatic
bezeichnete
Kompasstyp wurde höchstwahrscheinlich von F. Barker &
Son im
frühen 20. Jh. erfunden (Bilder: s. DOLLOND).
Linsenkompasse
zeichnen sich durch eine umklappbare
Vergrößerungslinse aus. Davon gibt es zwei Typen:
diejenigen, die im geschlossenen Zustand durch den Deckel
geschützt sind und diejenigen, die über dem Deckel
umgeklappt werden. Die Winkelwerte und Himmelsrichtungen sind so
geschrieben, dass sie auch mit bloßem Auge gelesen werden -
im Gegensatz zu den Prismenkompassen. Der Linsenhalter besitzt auch
meistens eine Visiereinrichtung. Es handelt sich um eine Kerbe (Kimme)
oder um ein kleines Loch, durch das das anvisierte Objekt entlang einer
Visierlinie beobachtet werden kann. Der vordere Teil des Visiers ist
entweder ein feiner, in einem Schlitz des Deckels gespannter
Metalldraht oder eine feine im Deckelglas
eingeritzte Linie (vgl. Prismen-
und Spiegel-Kompass).
Manche Linsenkompasse besitzen eine seitlich angeordnete und manchmal
auch einstellbare Vergrößerungslinse (Beispiele: Creagh Osborne,
WILKIE
(Meridian),
unbekannter
deutscher
Armeekompass, GKS,
usw.)
Anmerkung: Die geringe Genauigkeit auch des besten Linsenkompasses
(ca. 2°) kommt nicht annähernd an diejenige eines
Prismenkompasses wie
z.B. WILKIE oder BARKER M-88 (ca. 05°).
TRAINING
Foto links: Großes Holzmodell (Durchm.: 58,5 cm),
das vermutlich in einer Schulklasse eines Trainingszentrums wie
z.B. Camp Lejeune verwendet wurde.
(Zum
Vergrößern, Bild anklicken).
Für das Üben des Umgangs mit dem Kompass verwendete
die US-Army Broschüren mit einer
Kompass-Attrappe aus Pappe. Sie wurden vermutlich von einer
militärischen Behörde
angefertigt. Die gelb-schwarze Broschüre weist keinen
Herstellernamen
und
kein Datum auf. Der einzige Hinweis auf das Alter ist der Stil der
"Witze" in Versform, der dem (aus heutiger Sicht peinlichen) deutschen
Stil der
30er-50er
Jahre entspricht (s. "S"/C. Stockert, Schachteldeckel).
Beispiele:
To be "ORIENTED"
you don't
become a JAP*
Simply find your
position on ground and map.
(*
Abk. für Japaner - siehe
WIKIPEDIA, Pazifikkrieg)
Weitere Schmankerl: An
AZIMUTH is not something you
sit on.
(basierend auf der Ähnlichkeit der Laute von AZ...
und ass
=
Hintern)
Sowie: Like
ham and eggs your map and your compass go together.
Siehe einen anderen
Übungskompass unter SILVA.
Beschreibung eines beliebigen Punktes in einer Karte (unten
weißes Heft, read RIGHT-UP): vgl. mit dem viel
präziseren
deutschen System des Planzeigers.
LIONEL Corp. war ein U.S.-Unternehmen
(1900-1967), das vor allem für Spielzeuge und
Modelleisenbahnen
berühmt war (s. die ausführliche Geschichte des
Unternehmens
in WIKIPEDIA - Engl.).
(Zum
Vergrößern, Bild anklicken)
|
Linsenkompass
M-1950
|
Der
Firmenname lautete am Anfang des 20. Jh. Fabrique des Longines,
Francillon & Co.
S.A. in St-Imier (siehe
ausführliches
Porträt in WIKIPEDIA).
Dieses Unternehmen meldete im August 1918 ein Patent
an (Nr.
79671,
Kopie
erhältlich), in dem
der berühmte Kompass, der von Plan
Ltd
und von
Cruchon
& Emons
gefertigt
wurde, bis ins letzte Detail (Bedienungsanleitung
inbegriffen) beschrieben war. Wir vermuten, dass Longines bis
zu diesem Datum (Ende des 1. Weltkriegs) mit der
Patentanmeldung
gewartet hat, weil dieses militärische Instrument ein
kriegsrelevantes Material war, das vom U.S. Corps of
Engineers versorgt wurde, und daher vermutlich Geheimsache war (vgl. Abercrombie &
Fitch).
Zeichnung: Longines-Patent, Abb. (Ansicht aller
Abbildungen: Bild anklicken)
Die heute nur noch Barometer produzierende
deutsche Firma G. LUFFT (s. Bild rechts ein Höhenmesser aus
den 1930er Jahren) war der Hersteller des berühmten
BÉZARD-Kompasses.
Sie verkaufte auch einige Taschenkompasse
verschiedener Hersteller: s.
BUSCH, HOULLIOT, Taucherkompass
eines unbekannten Herstellers.
Die Fa. A.B. (Aktie Bolaget = Aktienges.) LYTH ist ein
schwedisches Unternehmen. Es wurde 1861 von Georg
Wilhelm Lyth
(site internet: www.lyth.se) gegründet. S. a. Marinekompasse.
Lyth produzierte in den Jahren 1920-1930 Marschkompasse
für Schwedens Heer. Der Gründer von SILVA,
Björn
Kjellström,
arbeitete zusammen mit Lyth,
bevor er sein
eigenes Unternehmen gründete.
LYTH meldete 1931 ein Patent für einen
flüssigkeitsgedämpften Kompass an, das zu einem
Streit
mit SILVA führte.
Mit den Modellen von SILVA und NIFE
vergleichen.
|
|
Undatiertes Modell. Einzige Markierung LYTH STOCKHOLM
Datenblatt
- Abmessungen: 70 x 68 x 23 mm
- Teilung: 6300 mill.
- Trockennadel
Fotos H. Waldmann
Zum Vergrößern Bilder anklicken
|
|
|
Datenblatt
- Abm.: 70 x 68 x 23mm
- Teilung: 6400 Strich
- Trockenkapsel, Stahlspiegel im Deckel
- Anlegekante: 60mm
- Anvisieren über Korn und Kimme
|
|
|
Datenblatt
- Teilung: 400 Gon bzw. Neugrade (s. Menü / Versch. / Teilungen)
- Markierungen: STELLA über einem fünfarmigen Stern
Das word PATENT aber keine Nummer. |